Der Cuxhavener Deichverband spricht sich dafür aus, in der Grimmershörnbucht
Elastocoast im Uferbau nicht zu verwenden.
Zur Instandsetzung des steinernen Ufers (sog. Deckwerk) in der Grimmershörnbucht hat der
NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz)
ein Bauverfahren angewandt, von dessen Vorzügen er bislang überzeugt ist: Elastocoast.
Dabei wird eine Packung Steine kleinerer Körnung (z.B. Kies, Schotter) mit Hilfe eines Zwei-
Komponenten-Klebers auf den steinernen Untergrund aufgebracht. Trotz der Ummantelung der Kiesschicht mit dem Bindemittel bleibt die „Packung“ elastisch und hohlräumig.
Ein unbeschädigtes Uferdeckwerk ist notwendig, um den nahen Deich auf Dauer zu sichern.
Das Deckwerk in der Grimmershörnbucht ist ohne Frage schadhaft und bedarf deshalb der
Instandsetzung. Der Cuxhavener Deichverband begrüßt deshalb, dass das Deckwerk instand
gesetzt werden soll.
Die Deckwerksinstandsetzung ist eine permanente Aufgabe im Küstenschutz. Denn die Fluten„knabbern“ permanent am steinernen Ufer und lösen im Laufe der Zeit die Verklammerung der Deckwerkssteine,
solange bis sich Hohlräume bilden und einzelne Steine herausgelöst werden.
Üblicherweise wird deshalb der Zustand der Deckwerke alljährlich überwacht und die
Verklammerung ausgebessert bzw. ergänzt. Dafür wurde traditionell ein Verguss-Verfahren mit Bitumen oder einem vergleichbarem Werkstoff angewandt.
Für die Instandhaltung des Deckwerks in der Grimmershörnbucht ist die Betriebsstelle Stade
des NLWKN zuständig. Der Cuxhavener Deichverband ist deshalb für die zu treffenden
Entscheidungen weder zuständig noch verantwortlich. Die Kollegen bei dem zuständigen
Landesbetrieb bevormunden oder in ihrer verantwortlichen Entscheidung fordernd beeinflussenzu wollen, liegt uns fern. Aber:
Der Cuxhavener Deichverband spricht sich dafür aus, Elastocoast in der Grimmershörnbucht
nicht zu verbauen.
Das hat der Verbandsausschuss des Cuxhavener Deichverbandes in seiner letzten Sitzung
(am 11.06.2013) einstimmig beschlossen.
Dieser Beschluss wurde mit Rücksicht auf die Interessen der Mitglieder unseres Verbandes
gefasst. Für die Cuxhavener und ihre Gäste ist die Grimmershörnbucht die Vorzeige-Badebuchtschlechthin. Jeder Verdacht, dass dort Baustoffe und Bauverfahren eingesetzt werden, die beim Verbau
oder in ihrer Langzeitwirkung für die Gesundheit der dort Verweilenden und Badenden schädlich sein könnten, sollte tunlichst vermieden werden.
Unter diesem Blickwinkel eignet sich dort der Einsatz eines Zwei-Komponenten-Klebers nicht, der Anfeindungen ausgesetzt ist, weil seine chemische Bestandteile mit einer Gefährdung der Gesundheit
in Zusammenhang gebracht werden.
Für die Instandhaltung der Uferdeckwerke stehen herkömmliche Verfahren zur Verfügung,
die gleich erfolgreich aber unangefochten sind. Ein drohender Rufschaden für diese einmalige
Badebucht des Nordseeheilbades wiegt nach Auffassung des Verbandsausschusses des
Cuxhavener Deichverbandes schwerer als die mutmaßlichen Mehrkosten der traditionellen
Verfahren.
Der Cuxhavener Deichverband appelliert mit dieser öffentlichen Positionierung an das
Verantwortungsbewusstsein der zur Entscheidung Berufenen.
Jürgen Schubel
Schultheiß des Cuxhavener Deichverbandes