tas. - In seiner unnachahmlichen Art machte der inzwischen ausgeschiedene Cuxhavener Schultheiß Richard Steinmetz gestern klar, dass er nicht zu den Leuten gehöre, die meinten, der Deich sei als Tribüne gebaut worden, um besser aufs Watt schauen zu können.
Sein Interesse galt immer zuvorderst dem Schutz vor dem Hochwasser. Für seine unermüdliche ehrenamtliche Arbeit für die Sicherheit Cuxhavens und seiner Bürger überreichte Oberbürgermeister Arno Stabbert dem 71-jährigen "Grodener" Landwirt gestern im Barocksaal des Schlosses die Schlossmedaille. Einstimmig hatte sich der Rat der Stadt für die Auszeichnung ausgesprochen, unterstrich Stabbert, "die eigentlich schon früher" hätte erfolgen können. In seiner Laudatio nannte Stabbert den schwierigen Deichbau in Duhnen mit den divergierenden Interessen zwischen Tourismus und Hochwasserschutz sowie die Deichrampe am Dünenweg und die Vorarbeit für die Vorverlegung der Deichlinie im Bereich des Alten Fischereihafens als Meilenstein in Steinmetz' über 18-jähriger Amtszeit. Stabbert beschrieb den ausgeschiedenen "Deichfürsten" als einen gradlinigen Mann und als einen Meister der pragmatischen Lösungen.
Inzwischen gehört dieser dem Deichverband nur noch als Geschworener an. Nachdem er das Ehrenamt kürzlich an seinen gewählten Nachfolger Jürgen Schubel abgegeben hatte, wurde er zum Ehren-Schultheißen gewählt. Die Sicherheit der Deiche spielt im Leben des Landwirts und begeisterten Seglers und Hobby-Krabbenfischers schon lange eine zentrale Rolle. Schon Vater Richard war in Cuxhaven Schultheiß gewesen, der Vorgänger von Herrn Wachtendorf.
Steinmetz bedankte sich für die hohe Ehrung mit einer sehr persönlichen Erwiderung. Ein wenig stolz sei er schon darauf, dass es in all den Jahren seit 1988 trotz zahlreicher schwerer Sturmfluten zu keinerlei Schäden am Deich gekommen sei. Erreicht worden sei das in einer vorbildlichen Teamarbeit, weshalb er sich auch namentlich bei seinen Mitarbeitern für die gute Zusammenarbeit bedankte. Sein Dank galt auch seiner Ehefrau Hermine für das Verständnis und die Unterstützung in dem nicht immer leichten Amt. Um fachliche Hilfe habe er oft gefragt und diese überall bekommen, so Steinmetz rückblickend. Insbesondere bei seinem Nachfolger Jürgen Schubel bedankte er sich und wünschte ihm viel Glück.
Quelle: CN vom 27. / 28.05.2007