Bau eines Deiches mit Sandkern
1. Herstellen des Spüldeiches
Um im zweiten Arbeitsschritt den Sandkern einzuspülen, muss zunächst ein Spüldeich aufgesetzt werden. Ein Bagger beginnt auf der binnendeichs
(hinter dem Deich) liegenden Fläche damit, einen Spüldeich zu profilieren. Anschließend wird auch auf der außendeichs (vor dem Deich) liegenden Fläche der Spüldeich aufgesetzt.
2. Herstellung der Spülleitung und Einspülen des Sandkerns
Abschnittsweise wird eine Rohrleitung verlegt, die den Sand aus dem Meer in den Deichkern spült. Das
überschüssige Wasser wird wieder aus dem Sandkern herausgeleitet, die schwereren Sandteile bleiben im Spülbett liegen und bilden den Kern des Deiches.
3. Profilieren und Verdichten des Spülkerns
Nach Beendigung des Spülvorganges wird der Sandkern mit schwerem Gerät verdichtet und profiliert. Dabei wird er insbesondere
schon auf die später erforderliche Sollhöhe des Deiches gebracht.
4. Herstellung der Kleiabdeckung
Aus dem nun nicht mehr benötigten Spüldeich wird die Kleierde zur Herstellung der Kleiabdeckung verwendet. Bei der Herstellung der
Kleiabdeckung wird sowohl die Böschung des Deiches, als auch eine entsprechende Überdeckung mit berücksichtigt, da sich der Deich in den kommenden Jahren noch setzen kann.
5. Herstellung der Außen- und Binnenböschungen, Anlegen von Deichseitengräben und Deichverteidigungswegen
Im fünften Schritt werden die Böschungen verdichtet, profiliert und
neu angesät. Der Deich bekommt seine endgültige Form. Zeitgleich werden die Deichseitengräben, die der Entwässerung des Deiches dienen und die Deichverteidigungswege hergestellt. Diese sind
erforderlich, um die Deiche unterhalten zu können, da gerade im Winter die Grasnarbe mit schwerem Gerät nicht befahrbar ist, sondern dadurch nur Schaden nehmen würde.
6. Der Deich ist fertig
Der Deich ist fertig, nach Ansaat und Begrünung kann er seinem Zweck übergeben werden, dem Schutz der Menschen, die hinter ihm wohnen. Der Bau eines
Deiches dauert häufig viele Jahre und kostet viele Millionen Euro, da es oft nicht allein damit getan ist, den Deich neu zu bauen, sondern alle Bauwerke, die im Deich liegen (z. B. Schleusen,
Siele und Schöpfwerke) entsprechend neu gebaut werden müssen, da sie nach einem Neubau des Deiches nicht mehr die entsprechenden Höhe haben und somit bei einer Sturmflut einen Gefahrenpunkt
darstellen können.