Deich: Schutzwall bis zu 9 m Höhe gegen Sturmfluten. Ursprünglich ein Wort der Nordseeküsten: niederdeutsch, altsächsisch, altfriesisch dik.Mutwillige Beschädigungen dieses
Schutzwalles wurden früher mit dem Abhacken der rechten Hand bestraft.
Deckwerk: Als Deckwerk werden im Wasserbau die äußeren Schutzschichten für Böschungen von Uferbauwerken verstanden.
Deichacht: in Ostfriesland verwendeter Begriff für Deichverband.
Deichanlieger: Anwohner am Deich.
Deichaußenböschung: Außen (seeseitig) liegende Böschung des Deiches.
Deichverband: Körperschaft des öffentlichen Rechts mit der Aufgabe der Deichunterhaltung.
Deichbandsvorsteher: steht an der Spitze des Deichbandes. Wurde früher auch Deichgraf genannt.
Deichbau: Herstellung oder Verstärkung des Deiches.
Deichberme: Außen- und Binnenberme, schließt an die Böschung des Deiches an.
Deichbestick: Fachausdruck für die Abmesung des Deiches nach Höhe, Breite,Böschungsneigung usw. (behördlich festgelegt).
Deichböschung: Geneigte Seitenflächen des Deiches (Innen- und Außenböschung).
Deichbruch: Zerstörung des Deichkörpers durch Sturmfluteinwirking.
Deicherde: Kleiboden (deichfähiger Boden) zum Bau des Deiches.
Deichgeschworene: Sie besichtigen den Deich in einem Teilabschnitt.
Deichgraben: dient der Entwässerung des Deichkörpers.
Deichhöhe: Höhe der Deichkrone über Normalnull (NN).
Deichkörper: bezeichnet den gesamten Deich.
Deichkrone: Deichkappe, obere Abrundung des Deiches.
Deichordnung: jetzt Niedersächsisches Deichgesetz. Regelt die formellen Voraussetzungen für das Nutzen und Benutzen des Deiches.
Deichprofil: Aussehen des Deiches der Form nach, auch Deichquerschnitt.
Deichpflicht: Verpflichtung der geschützten Haus- und Grundeigentümer zur Zahlung eines jährlichen Deichbeitrages für die Pflege / Unterhaltung des Deiches.
Deichrichter: Hauptgeschworener. Vorstandmitglied eines Deichverbandes, soweit nicht Vorsteher oder stellvertretender Vorsteher.
Deichschaart: Tor im Deich für Straße oder Bahn. Wird im Sturmflutfall geschlossen. Auch Deichgatt.
Deichschau: Kontrolle des Deiches auf Schäden ( 2 x jährlich ) durch die Schaukommission.
Deichschutzwerke: Sie haben den Zweck, Angriffskräfte des Wassers ( Strömung, Wellen, Eis usw.) vom Deich fernzuhalten und das Deichvorland zu sichern.
Deichsicherheit: Herstellung und Erhaltung der Standsicherheit des Deiches.
Deichschäfer: Eigentümer und Betreuer der am Deich weidenden Schafe.
Deichschafe: Sie halten das Gras am Deich kurz. Ihr Huftritt festigt die Grasnarbe.
Deichsticker: auch Dieksticker. Deicharbeiter, der mit der Stickernadel (zweizinkige Deichnadel) Strohbänder an gefährdeten Deichböschungen in den Boden treibt.
Deichtriften: Auffahrten auf den Deich.
Deichverteidigung: Küstenwehr. Überwacht bei Sturmflut den Deich.
Deichvorland: Grodenfläche, Landfläche zwischen Meer und Deich.
Flügeldeich: vom Hauptdeich seewärts geschwenkter Deichausläufer zum Schutze außendeichs gelegener Siel-, Schöpfwerks- und Hafenanlagen.
Normalnull: (NN) war bis 1992 die amtliche deutsche Bezugsfläche für Höhenüber dem Meeresspiegel. Die Höhenangaben in Deutschland über früher Normalnull und heute
Normalhöhennull, gehen auf den Amsterdamer Pegel zurück, also den mittleren Meeresspiegel der Nordsee.
Pütte: Entnahmestelle für die Deicherde.
Schardeich: Ein Schaardeich steht ohne Vorland unmittelbar am Wasser.
Schlafdeich: ehemaliger Hauptdeich, der durch Vordeichung seine schützende Funktion verloren hat. Häufig dient er als zweite Deichverteidigungslinie.
Schöpfwerk: Pumpwerk im Deich zur künstlichen Entwässerung des Binnenlandes, wenn keine ausreichende natürliche Entwässerung möglich ist.
Sicherungswerke: Bestandteile des Deiches zu dessen Sicherung: Fußsicherung, Deckwerk.
Sommerdeich: Bau zum Schutz von Außendeichflächen im Vorland des Hauptdeiches gegen Sommerhochwasser, wodurch die Nutzung des so geschützten Sommerpolders während der
Vegetationsperiode möglich ist.
Teek: "Treibsel", das sich im Frühjahr und Herbst bei höheren Wasserständen an den Deichböschungen sammelt. Es muss, um Beschädigungen an der Grasnarbe zu verhindern, vom
Deichverband mit beträchtlichem Kostenaufwand entfernt werden.
Treibsel: siehe auch Teek. Treibgut, das bis zu 99 % aus Pflanzenmaterial besteht, welches aus den Salzwiesen und Rörichten, die den Deichen vorgelagert sind, stammt.
Wühlmäuse: befinden sich Wühlmäuse im Deich, stellen sie eine Gefahr für die Deichsicherheit dar. Durch den Bau ihrer Gänge hölen sie den Deich aus und verursachen somit
Deichschäden.